Top

Filz - Material und Verarbeitung



 

Filz - Info

Bearbeitetes Filzmaterial

Filzwolle umwickelter Draht

Die Filzwolle hat im inneren Kern Draht und man verwendet es hauptsächlich für Dekorationen, genauso wie Deko-Bänder. Sie sind aus Schurwolle und in diversen Farben erhältlich. Sie sind ca. 9mm dick und 10 Meter lang.

Fertige Filzplatten / Bänder / Bögen

Mit den fertigen Filzbögen können Kinder schöne Bilder herstellen. Schnell kann ein Hut, Buchzeichen, Bucheinband, Dekorations usw. hergestellt werden. Auch sind sie als Unterlagen von Papier/Karton Dekorationen als Schutz sehr gut geeignet (z.B. Kartonbox mit Serviettentechnik).

Bastelfilz / Filzbögen

Das Material besteht oft aus 100 % Polyester und ist in diversen Dicken erhältlich (3 bis 4 mm). Nicht waschbar.

Filzband

Filzbänder sind relativ neu im Verkauf. Es sind Filz Bänder, oft mehrfarbig, welche eine Breite von ca. 15cm haben und 1 Meter lang sind. Sie bestehen aus Schurwolle und werden für Dekoration verwendet.

Man rollt das Band z.B. zu einer Säule auf und stellt in die Mitte einige Blumen. Da Filz Wasser gut speichert, feuchtet man einfach die direkte Filzlage bei der Blumen etwas an.

 

Filzen - Verarbeitung

Nass Filzen

Beim Nassfilzen (Walkfilze) wird ungebundene Vliese (früher Wolle und Tierhaare) mit warmem Wasser (Dampf) und Seife (alkalische Filzhilfe) vermischt. In Kombination mit warmem Wasser und Seife stellen sich die Schuppen in der obersten Schuppenschicht der Haare (Cuticula) auf. Gleichzeitig durchgeführtes Walken (Kneten) bewirkt ein gegenseitiges Durchdringen der einzelnen Fasern. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr zu lösen sind. Das Werkstück schrumpft dabei stark und es ergibt sich ein festes textiles Flächengebilde.
© wikipedia.com

Merino-, und Gotlandschafwolle eignet sich am besten zum Filzen, da sie fein und langfaserig ist.

Nassfilzen Anleitung und einige Beispiele

 

Nuno-Filzen

Das Nuno- bzw. Monofilzen ist eine spezielle Nassfilz-Technik, bei der auf einer normalerweise nicht filzenden Unterlage wie dünnem Seiden-, Viskose oder Baumwollstoff z.B. Wolle in nur einer Lage nass aufgefilzt wird. Damit der Filz "haftet", muss er durch den Stoff hindurchfilzen. Es geht also am besten mit einem sehr locker gewebten Stoff, wie Georgette, Organza, Chiffon oder ähnlichem. Natürlich lässt sich nicht nur Schafwolle dafür verwenden, sonder sehr gut auch Alpaka oder Angora.

Beim Nuno Filzen wird der Stoff leicht zusammengeschoben, die daraus entstehende Kräuselung ist allerdings kaum sichtbar. Man kann unterschiedliche Effekte erzielen, indem man die Wolle gleichmäßig oder aber nur stellenweise auffilzt, sodass das Nuno Filzen der Kreativität viele verschiedene Möglichkeiten bietet.

Im Gegensatz zu normalem Filz ist das Ergebnis beim Nuno Filzen leicht und weich, aber trotzdem wärmend, sodass zum Beispiel Schals besonders schön fallen.

Gefilzt wird grundsätzlich wie beim 'normalen' Nassfilzen, einfach sorgfältiger, da die aufgefilzen Objekt nicht zu stark verrutschen sollten.

 

Trocken Filzen

Für das Trockenfilzen benötigest du die Rohwolle im kardinierten Vlies oder Kardenband und die speziellen Filz-Nadeln zum Filzen (gibt es in Bastelgeschäften). Die Nadeln haben unterschiedliche Grössen. In der Zwischenzeit gibt es spezielle Griffe, an welchen bis zu 7 Nadeln befestigt sind, welche für grössere Werkstücke ideal sind. Die Widerhaken sind umgekehrt wie bei einer Harpune angeordnet, so dass die Fasern in den Filz gedrückt werden und die Nadel leicht wieder herausgeht. Durch wiederholtes Einstechen werden die Fasern miteinander verschlungen.

Man formt mit der Wolle seinen Wünschen und sticht dann mit der Nadel langsam rein und schon ist die Wolle fixiert. Die Wolle wird jetzt immer wieder durchgestochen, je näher die Stiche zueinander liegen, desto dichter werden die Fasern verflochten und ergeben eine stabile Form.

Tipps
Trockenfilzen Anleitung und einige Beispiele

 

Rohmaterial kurz erklärt

Die Wort Wolle sagt leider noch gar nicht aus, woher es kommt. Man kennt den Oberbegriff, wenn man aber jetzt genaue Details will, wird es kompliziert. Als Wolle bezeichnet man nach dem Textilkennzeichnungsgesetz die weichen Haare des Fells (im Gegensatz zum Deckhaar) vor allem der Schafe. Die Schurwolle ist das Rohmaterial aller tierischen Wollen. Aber was ist jetzt Märchenwolle, Kardwolle usw. und wo kommt sie her?
Faser von Wikpedia  

Tierschutz

Peta
Bild © Peta Tierschutz Logo

Qualitäts Siegel / Label - Tierschutz

Sodald etwas teurer verkauft werden kann, kommt es oft zu Missbrauch, immer zulasten des Tieres!! Achtet deshalb auf Ihren Ursprung! Es gibt einige Labels, welche den fairen, tiergerechten und ökologisch Aspeckt beachten. Aber diese gelten meistens für verarbeitete Stoffe bzw. Textilien. Auch ist der Label Dschungel recht gross, dass man den Überblick verloren hat. Für mich ist wichtig, es muss BIO-Qualität und Fair gegegenüber der dem Tier und der Natur sein. Nur wie kann man das herausfinden? Am Besten schaut man bei sich in der Region, ob es Bauernhöfe mit Schafe oder Ziegenhaltung gibt. So sieht man, wie die Tieren gehalten werden und ist auch direkt an der Quelle. Für Filz-Wolle ist das die interessantest Lösung und oft viel Billiger als im Fachhandel.

Ausnahme Angora Kaninchen

Da die Woll-Gewinnung von Angora Kaninchen sich nicht mit dem Tierschutz vereinen lässt, sollte man auf den Kauf dieser Wolle verzichten. Die Angora Kaninchen sind eine Rassekaninchen, welche regelmässig geschort werden muss. In Deutschland sind nur noch wenige Kleinbetriebe Angorakaninchen vorhanden, einzelne gewerbliche Produktionen gibt es in Frankreich und in Ungarn. Rund 95 Prozent der weltweiten Angora-Wollgewinnung stammt aus China. Da es dort keine Tierschutzgesetzgebung gibt, sind die Haltungsbedingungen und der Umgang mit den Tieren oft sehr problematisch.

Zur Wollgewinnung werden Angorakaninchen in der Regel geschoren (manchmal auch schmerzhaft gerupft) - ab einem Alter von sechs bis acht Wochen vier- bis fünfmal im Jahr. Nach der Schur fehlt den Tieren ihr Wärmeschutz. Der Temperaturschock und der Stress durch die Schur können zu akuten Krankheiten oder zum Tod führen. 50 Prozent der Todesfälle treten in der ersten Woche nach der Schur auf. Insgesamt leben die Tiere unter den tierquälerischen Haltungsbedingungen nur etwa vier Jahre.

Deshalb sollte nur dann Wolle vom Angora Kaninchen entnommen werden, wenn die Tiere artgemäß und verhaltensgerecht gehalten werden. Da dies unter profitorientierten Bedingungen nicht möglich ist, sollte man auf die kommerzielle Nutzung von Angorakaninchen verzichtet. Außerdem ist der Verbraucher nicht zwingend auf Angoraprodukte angewiesen.

Hier einen Bericht 'Hinter den Kulissen' des Angora-Kaninchens.

Hinter den Kulissen des Angora Kaninchens / 2013  

Tierische Wolle

Die Schurwolle ist tierisch und stammt von Schafen, Ziegen, Kaninchen wie Merino, Alpaca, Mohair und Angora ab. Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff, der nachweislich seit dem 4. vorchristlichen Jahrtausend verwendet wird und bis heute trotz Kunstfasern und Baumwolle in der internationalen Wirtschaft eine große Bedeutung besitzt. © wikipedia.com

Die Naturfasern, welche ideal für Nass- oder Trocken Filzen sind, bestehen aus Schurwolle, oft auch als Wolle genannt. Generell kann man nicht sagen, dass jede Schurwolle gut filzbar ist, da die Fasernlänge und die Feinheit der Wolle ausschlaggebend ist. Oft sind eine Mischungen von verschiedenen Fasern ideal.

Ideal zum Filzen sind naturbelassene, feine Schurwollen. Merino- und Gotlandwolle (Schweden) eignen sich am besten zum Filzen, da sie fein und langfaserig sind.

tierische Wolle vom Schaf
Bild: © wikipedia.com
 

  • Schurwolle
  • Schurwolle ist Wolle, die von lebenden Tieren stammt. Wenn von Schurwolle die Rede ist, wird meistens die Schaft Schurwolle gemeint. Schurwolle ist ein Naturprodukt und darf nur als solche bezeichnet werden, wenn sie vom lebenden Tier gewonnen wird, im Gegsatz zur Reisswolle, welche per Recycling aus Alttextilien wieder aufbereitet wird oder aus Fellen geschlachteter Tiere gewonnen wird.

    Natur Schafschurwolle
    Bild: © opitec.com
       

  • Schafswolle
  • Die einheimische Schaf Schurwolle unseren Milch-, Bergschafe oder Heidschnucke ist sehr grob und deshalb nicht zum Filzen geeignet. Die mittenfeine Alpenwolle sowie die mittelfeinen Wollen von Fleischschaf, Texelschaf, Coburger Fuschsschaf und Eiderschaf sind dagegen gut zum Filzen verwendbar. Es kommt also immer auf die Beschaffenheit der Wolle an. © aus dem Buch: Das grosse neue Filzen Kompaktkurs

    Hier eine Schafrasen Liste: (© regenbogenwolle.de & plus Fremdinfos )  

  • Edelwolle
  • Das sind reine Schurwolle, auch Edelgarne, -wolle genannt. Diese ist besonders fürs Filzen geeignet, da die einzelnen Faser länger und feiner sind. Deshalb ist die angebotene 'Märchenwolle', 'Kardwolle', 'Filzwolle' oft eine Mischung aus Europäischen Schurwolle und Merino, Alpaka usw.
       

    Pflanzliche Wolle

    Pflanzenfasern können unterschiedlichen Ursprungs sein und entsprechend vielfältige Eigenschaften aufweisen. So kommen Pflanzenfasern als Leitbündel im Stängel oder Stamm bzw. Pseudostamm, der Rinde (etwa als Bastfaser) und als Samen-Fortsätze vor. Hier gibt es verschiedene Untergruppen:  

    Baumwolle

    Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus den Samenhaaren des Baumwollstrauches hergestellt wird. Baumwollgewebe sind sehr saugfähig und fühlen sich auf der Haut angenehm an. roben-shop.de

    Reine Baumwolle ist fürs Filzen nicht geeignet, nur in Verbindung mit Nuno Filzen oder einem Gemisch mit Schurwolle sinnvoll.  

    Chemische Fasern

    umgangssprachlich auch Kunstfasern. Auf chemischem Weg hergestellte Fasern für Textilien oder technische Zwecke aus natürlichen oder synthetischen Polymeren oder anorganischen Stoffen wie Glas, Schlacke oder Metall.

    Zellulosefasern Bei den aus Naturstoffen hergestellten Fasern handelt es sich im Wesentlichen um cellulosische Chemiefasern. Sie werden auf der Basis von gebleichter Cellulose hergestellt, die meist aus Holz, seltener aus Baumwolle gewonnen wird. Die Cellulose wird nach verschiedenen Verfahren in eine spinnfähige Flüssigkeit umgewandelt. Durch chemische Abwandlungen der Fasern entstehen Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. Viskose, Acetat, Cupro, Modal.

    Synthetische Fasern werden aus Erdöl oder Kohle gewonnen, dazu zählen unter anderen Polyester, Polyamid, Polyacryl, Polyurethan und Elastan. Bei allen Herstellungsverfahren wird eine Spinnlösung durch Spinndüsen gepresst. Die festen Fasern entstehen durch Verdunsten des Lösungsmittels, in dem der Ausgangsstoff gelöst war (Trockenspinnverfahren), durch Ausfällen in einem Fällbad (Nassspinnverfahren) oder durch Abkühlung der im geschmolzenen Zustand versponnenen Fasermasse (Schmelzspinnverfahren). Durch verschiedene Veredlungsverfahren, das sog. Texturieren, können die textilen Eigenschaften der Chemiefasen vielfältigen Anforderungen angepasst werden. Elastizität und Dehnbarkeit, Volumen und Bauschkraft, Wärmerückhaltevermögen und Feuchtigkeitsaufnahmevermögen können gezielt verbessert werden.

    Textilien aus Chemiefasern haben die Eigenschaft, sich elektrostatisch aufzuladen, wodurch sie leicht verschmutzen. Beim Waschen nehmen Chemiefasern nur wenig Wasser auf, sodass diese Textilien schnell trocknen. Gegenüber Naturfasern haben Chemiefasern eine höhere Reiß- und Scheuerfestigkeit und sind knitterarm.  

    Restliche Woll-Begriffe

     

    Kardwolle

    Kardwoll ist eigentlich nicht von einem bestimmten Tier, sondern die verarbeitete Wolle (kardieren - Begriff unten) gemeint. Das heisst die erste Ausrichtung der losen Textilfasern wurde zu einem Flor oder Vliesstoff verarbeitet. Diese kann gröber oder feiner sein, in Naturzustand oder gefärbt. Je mehr die Wolle verarbeitet (kardiert) wurde, umso feiner ist sie. Im Fachhandel wird Kardwolle direkt in sehr feiner Qualität unter dem Namen Märchenwolle, extra für Bastelarbeiten angeboten.

    kardwolle
    Bild: © schafwollzentrum-zo.ch
     

    Märchenwolle

    Die Märchenwolle entsteht aus gewaschenen Wollflocken, die eingefärbt und anschließend kardiert werden. Die schönen Farben machen die Märchenwolle zum idealen Bastelmaterial. Aus ihr können gelegte Wollbilder, sowie Figuren und Mobiles in Wickeltechnik entstehen. Auch zum Filzen ist die Märchenwolle gut geeignet. Wie bei allen gefärbten Wollen ist hier etwas mehr Geduld und Sorgfalt erforderlich. Deshalb ist es sinnvoll (und auch preiswerter) das eigentliche Filzobjekt aus naturfarbener Wolle herzustellen und dann die Oberfläche mit farbiger Märchenwolle zu gestalten. © finkhof.de
    Märchenwolle
    Bild: © opitec.com
     

    Reisswolle

    Die Reißwolle wird aus Alttextilien gewonnen, die außerdem aus den Fellen von geschlachteten oder verendeten Tieren hergestellt wird. Bei Reißwolle handelt es sich um ein Recyclingprodukt, das in verschiedenen Qualitäten und Mischungen erhältlich ist. Es werden dafür Wollstoffabfälle und getragene Wolltextilien fein zerkleinert. Wir kennen die Reisswolle am ehesten aus Polstermatten, -decken, welche bei Umzugsfirmen als Möbelschutz verwendet werden. Für Filzen ist diese Wolle nicht geeignet.

    Den Unterschied erkennt man anhand der Wollen-Kennzeichnung: ReisswolleReisswolle
    Bild: © industriemuseen-emr.de / polstereibedarf-online.de
     

    Woll-Locken

    Die Woll-Locken der Wensleydaleschafe oder vom Masham-Lamm sind natürliche Locken. Sie können in gewaschenen und ungewaschenen gekauft werden. Da sie je nach Tier sehr lange Locken haben, werden sie als glänzendes Engelshaar und lockige Zwergenbärte sind gerne beim Basteln verwendet.
    Woll-Locken Woll-Locken Beispiel
    Woll-Locken - Bild: © diekleinewollfabrik.de / © finkhof.de

     

    Wie wird es angeboten? - Begriffe

    Oft werden im Handel Namen wie Kammzug, Vliesband usw. erwähnt. Hier die wichtigsten Begriffe.
    Vorfilz
    Vorfilz reicht von angefeuchtetem, leicht angefilztem Material bis hin zu relativ fest gewalktem. Nadelvlies eignet sich sehr gut und bietet ein dünnes und gleichmäßiges Ausgangsmaterial, muss allerdings noch nass gefilzt und gewalkt werden. Vorfilze selbst herzustellen bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Die dünnen Filzflächen können gemustert werden (z. B. mit Streifen) oder eine glänzende Oberfläche aus Seiden- oder anderen Fasern erhalten. © bastledichblue.com
    Vlieswolle (Krempelflor)
    Vlies nennt man die Wolle, die in der Fläche kardiert wurde, die Wollfasern richten sich dabei nur grob parallel zueinader aus. Die Herstellung erfolgt in Wollfarbiken auf der Karde oder Krempelmaschine. Die unkardierte Wolle wird gewaschen und die wirren, teilweise von der Schur noch zusammenhängenden Wollflocken in einzelnen Fasern gelöst. Sie werden gemischt, gereinig und aufgelockert.

    Das Verlies besteht aus mehreren aufeinander geschichtenen Lagen und ist noch nicht ganz sauber gekämmt, so können noch Faserknötchen und Schmutz eingeschlossen sein. Buch: © 1x1 kreativ Filzen (Literatur)

    Kardenband
    Dabei handel sich es qualitativ um die gleiche Wolle wie beim Vliesen, nur das die auf der Krempelmaschine/Karde flächig kardierte Wolle in einem weiteren Arbeitsschritt durch eine Art Trichter zu einem langen Band zusammen gefasst wird. Äusserlich ist sie mit dem Kammzug verwechselbar. Zieht man das Kardenband aber quer auseinander, wird der Unterschied rasch sichtbar. Kleine Kügelchen aus kurzen Fasern kommen zum Vorschein, die beim Kammzug herausgekämmt sind. Buch: © Filzen für Einsteiger (Literatur)
    Kammzug (Strangwolle)
    Wegen seiner Feinheit sehr gut zum Nassfilzen geeignet ist der Kammzug, auch Strangwolle genannt. Er entsteht, indem das Vlies noch weiter verarbeitet wird.

    Kämme richten die Wollfasern parallel zueinander aus. Im Kammstuhl werden die kurzen Fasern ausgekämmt und die Wolle stark gestreckt, so dass krause Fasern ganz glatt werden. Der Kammzug ist völlig frei von Verunreinigungen oder Faserknöllchen. Buch: © 1x1 kreativ Filzen (Literatur)

    Kardieren
    Bevor die Wolle versponnen oder gefilzt werden kann, lohnt es sich, die Fasern zu öffnen und zu kämmen. Dies kann ohne jegliche Hilfsmittel geschehen; nur mit den Händen, was dann Wolle zupfen genannt wird. Mit der Handkarde ist das Lockern schneller und gleichmässiger möglich. Handkarden sind zwei Brettchen mit Handgriffen, die an der Innenseite mit vielen kleinen abgewinkelten Häkchen aus Stahl besetzt sind.

    Will man die zeitraubende Arbeit des Kardierens sparen und trotzdem die Wolle der eigenen Schafe verarbeiten, kann sie auch in Wollverarbeitungsbetrieben auf grösseren Maschinen kardiert werden. Sie kommt dann als breiteres Vlies von der Maschine und ist auch wesentlich feiner und flauschiger gekämmt als mit der Handkarde oder der Handkardiermaschine. © spycher-handwerk.ch

    Walken
    Werden fertige Gewebe gewalkt, entstehen durch Verfilzung der Fasern im Gewebe sogenannte Walkstoffe. Dieser Walkprozess wurde seit dem Hochmittelalter in Walkmühlen durchgeführt. Es wird dabei unter fließendem Wasser mit Hämmern auf das Material eingeschlagen.

    Die ursprünglichere Methode, ungewebte Wollfasern zu walken, ist, den Filz in Tücher einzuschlagen und rollend zu Kneten. Diese Methode wird bei zentralasiatischen Steppenvölkern noch heutzutage angewandt, indem große Rollen aus Filz von Pferden herumgeschleppt werden. © wikipedia.com

    Lauge
    Wasser und Schmierseife werden gemischt und so entsteht die Lauge. Am anfang sollte die Lauge sehr seifig sein.